Der Westen am Westbalkan – Die EU und die USA zwischen neuen geopolitischen Herausforderungen und der Frage nach der Zukunftsvision für die Region

Der Westen am Westbalkan – Die EU und die USA zwischen neuen geopolitischen Herausforderungen und der Frage nach der Zukunftsvision für die Region

Vedran Džihić
Senior Researcher

Kurzanalyse 6 / 2021
Vedran Dzihic

Zusammenfassung
Am Westbalkan setzte der Westen – die EU und die USA – nach dem Ende des Krieges im Kosovo auf die EU-Integrationsperspektive und die Demokratisierung der Region. Die Region sollte langfristig in der politischen, wirtschaftlichen und auch geopolitischen Einflusssphäre des Westens abgesichert werden. Längst werden aber dem Traum von einer demokratischen Wiedervereinigung Europas und der westlichen Dominanz in Regionen wie dem Westbalkan Grenzen aufgezeigt. Vor allem die beiden großen geopolitischen Player Russland und China positionieren sich immer deutlicher in der Region und suchen offene Konkurrenz zum Westen. Aus den inneren strukturellen Problemen der Staaten am Westbalkan sowie eines offensichtlichen strategischen und normativen Vakuums in der Region sehen wir seit einigen Jahren eine Abfolge von politischen Krisen, alten Animositäten und Nationalismen, die teils in akuten und sehr gefährlichen Krisen enden, wie jener im Herbst 2021 in Bosnien und Herzegowina. All dies geschieht inmitten einer weiter andauernden Covid-19-Pandemie, die wie unter einem Vergrößerungsglas alle Schwächen und Probleme der Region offenbart. Die vorliegende Kurzanalyse versucht folgende Fragen zu beantworten: Wie sieht es heute angesichts der regionalen Herausforderungen und europäischer bzw. westlicher Grabenkämpfe um die Westbalkanpolitik des Westens aus? Wo liegen denn die strukturellen Schwächen, wo die großen Herausforderungen für die kommenden Jahre? Und vor allem, gibt es allen Krisen und Unkenrufen zum Trotz doch einen Silberstreifen am Horizont?

Keywords:
Westbalkan, Russland, China, Geopolitik, Demokratie

Kurzanalyse verfasst im Rahmen der Kooperation mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung.

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