Der Westbalkan in der Arena geostrategischer Interessen von Russland und China

Der Westbalkan in der Arena geostrategischer Interessen von Russland und China

Faruk Ajeti
Affiliated Researcher

Die EU und die USA waren lange Zeit die zentralen Akteure auf dem Westbalkan. Das europäische Projekt verliert auf dem Balkan an Attraktivität. Wieder einmal entwickelt sich die Region zu einem Ort auf dem unterschiedliche geopolitische Interessen aufeinandertreffen. Angesichts der zunehmenden Aktivitäten Russlands und Chinas aber auch anderer internationaler Akteure am Westbalkan, sehen sich die EU und die USA mit einer wachsenden geopolitischen Konkurrenz konfrontiert. Russlands Politik, die darauf abzielt eine weitere euroatlantische Integration des Westbalkans zu verhindern bzw. zu stören (Annäherung an die EU und Mitgliedschaft in der NATO) fördert die Instabilität in der Region. Gleichzeitig deutet die chinesische Balkanpolitik darauf hin, dass es sich inzwischen bei Peking mehr um einen geopolitischen Gegner als um einen strategischen Partner handelt. Sowohl im Falle Russlands als auch Chinas stellt sich die Frage, welche Vorbildwirkung die beiden autoritären Staaten auf die Region haben können, zumal das normative Rolle-Model der westlichen Demokratien seit geraumer Zeit Schwächen zeigt. Um nicht weiter an Boden zu verlieren, müssen sich die EU und die USA stärker koordinieren und sich für eine pro-euroatlantische Perspektive der Westbalkanstaaten einsetzen, bzw. um diese vermehrt werben.

Downloads