Bergkarabach – eine Region im Unfrieden. Der wieder aufgeflammte Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Bergkarabach – eine Region im Unfrieden. Der wieder aufgeflammte Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Radio Ö1, Punkt 1
5. Oktober 2020
Seit Josef Stalin als Kommissar für Nationalitäten 1920 den Kaukasus neu ordnete, ist die Region Bergkarabach – ein de facto autonomer Staat in Aserbaidschan – ständig umkämpft gewesen. Gerade sind die Konflikte mit dem Abschuss eines Kampfjets neu aufgebrochen.
Armenien und die Türkei geben sich gegenseitig die Schuld an der Situation, syrische Rebellen scheinen ebenfalls involviert zu sein.
Der Konflikt um die Bergregion muss in einem größeren Kontext verstanden werden, sagt Cengiz Günay, der Vizedirektor des Österreichischen Instituts für Internationale Politik. Regionale Ambitionen der Türkei, des Iran und Russlands spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Zukunft des Mittleren Ostens in einer globalen Ökonomie, die immer weniger fossile Brennstoffe braucht.
Philipp Blom spricht mit Cengiz Günay über Bergkarabach, Stellvertreterkriege, ethnische Konflikte, die mächtige Kombination von Nationalismus und Islamismus und mögliche Zukunftsszenarien.